Lynda ist ein ganz besonders tierlieber Mensch. Zum Wohl der Hunde und Katzen verzichtet sie auf jeglichen Komfort für sich selbst, Freizeit und Reisen sind Fremdwörter für sie. Selbst das Familienleben steht hinten an. Doch für sie ist das kein Verzicht, wie es das für viele von uns wäre, sie hat ihr Leben voll und ganz den hilfsbedürftigen Vierbeinern gewidmet.
Wie kam Linda zum aktiven Tierschutz vor Ort?
Linda hatte anfangs nur einen Hund, so wie die meisten von uns. Da sie extrem tierliebend ist, so blieb sie bei jedem verletzten Tier stehen, packte es in ihr Auto und nahm es bei sich auf. Bei kranken abgemagerten Streunerhunden oder weggeworfenen Welpen, war es genauso. Mit der Zeit sprach es sich herum und man setzte einfach bei ihr Hunde aus oder bat sie, einen lästig oder krank gewordenen Hund zu übernehmen, ansonsten würde er eingeschläfert werden. Sie konnte bei solchen Erpressungsversuchen nie nein sagen. Somit wuchs die Zahl der Hunde immer mehr an und ihre geringen finanziellen Mitteln reichten nicht mehr für die nötigen Kastrationen aus und wenn, dann liess sie die Rüden kastrieren, da deren Kastration doch um einiges billiger ist. Der ortsansässige Verein "Kefalonia Animal Trust" hilft ihr ein wenig bei den Kastrationen, aber sonst sind keine Mittel für weitere Hilfe da.
Linda´s Tagesablauf
Linda steht jeden Tag im Morgengrauen auf, lässt die 18 Hunde, die bei ihr im Haus leben, in kleinen Gruppen in den Garten, wo sie ihre Geschäfte verrichten. In der Früh fährt sie dann nach
Argostoli, wo oft ein Tierarztbesuch am Programm steht, vor allem im Sommer, um vermittelte Hunde auf Leishmaniose testen zu lassen, die nötigen Papiere für die Ausreise zu besorgen, Impfungen,
Mikrochip und was sonst noch vorgeschrieben ist.
Danach holt sie von zwei Fleischhauern Fleischabfälle, die sie dann, zu Hause angekommen, mit Nudeln kocht. Das Kochen für so viele Hunde nimmt etwa drei Stunden in Anspruch! Dann fährt sie
am Nachmittag zu den 2 Stellen, wo sie die übrigen Hunde untergebracht hat. Das eine Grundstück gehört Sofia, Janni´s Schwester, dort sind u.a. Krümels Brüder und Kanga, das andere ist die
Schlucht, wo auf einem etwas höher gelegenen Terrain die neuen Hundezwinger errichtet werden.
Wenn Sofia kein Geld für Katzenfutter hat, dann füttert Linda die Katzen auch mit dem Fleisch-Nudelgemisch der Hunde.
Gegen Abend kommt sie dann zurück nach Hause, wo die restlichen Hunde gefüttert und versorgt werden.
Auch wenn sich diese Beschreibung von Linda´s Tagesablauf vielleicht eher unanstrengend und unspektakulär lesen mag, so sollte man die Begebenheiten wie weite Entfernungen und unzugängliches Gelände genauso wenig unterschätzen wie die enorme emotionale Belastung, die die Arbeit vor Ort mit sich bringt.